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Eröffnung: Fr, 19.09.2025 | 20 Uhr
Großer Saal und Studio Space
20.09.2025 - 16.11.2025

The Museum of (Non)Restitution

In der NS-Zeit „arisierte“ und entzogene Objekte, die sich im Salzburg Museum befanden oder noch befinden, bilden den Ausgangspunkt für ein Gastspiel des Salzburg Museum im Salzburger Kunstverein. Die Ausstellung verbindet Provenienzforschung mit zeitgenössischen Projekten zu den Themen Restitution und Erinnerungskultur.

Thomas Geiger adressiert in seinen Arbeiten die Immaterialität des Verborgenen: Seine Wandzeichnung A Cartography of Theft transformiert den Kunstraub in ein Netzdiagramm, das Salzburg und das Salzkammergut als Knotenpunkte eines weitgespannten Enteignungsdispositivs ausweist. Tatiana Lecomte reflektiert die Fotografie als Medium regulierter Sichtbarkeit. Ihr auf einer Fotografie aus dem Jahr 1935 basierendes Projekt Gott segne das Jahr 1942. Helene Taussig und ihr Haus verbindet eine großformatige Wandzeichnung des ‚arisierten‘ Atelierhauses von Helene Taussig mit einem bereits restituierten, jedoch zurückerworbenen Gemälde der Künstlerin aus dem Salzburg Museum. Sophie Thun rekonstruiert in analogen Schwarzweißfotografien und großräumigen Installationen die Depotsituation des Salzburg Museum: Restitutionsrelevante Objekte oszillieren zwischen Status und Funktion– nicht mehr privates Eigentum, kein Museumsobjekt mehr, noch nicht wieder zurückgegeben.

Künstler:innen: Thomas Geiger, Tatiana Lecomte, Sophie Thun
und Restitutionsobjekte u.a. von Hans Makart und Helene Taussig

Koproduziert von Salzburg Museum-Gastspiel und Salzburger Kunstverein-Picturing Justice 2025. Kuratiert von Mirela Baciak, Katja Mittendorfer-Oppolzer und Susanne Rolinek.

ERÖFFNUNG: 19.09.2025, 20:00 Uhr

Museumsgespräch
:
30.09.2025, 10:30 Uhr mit Susanne Rolinek und Katja Mittendorfer-Oppolzer

Kuratorische Führung
03.10.2025, 15:00 Uhr mit Susanne Rolinek, Katja Mittendorfer-Oppolzer und Tatiana Lecomte
31.10.2025, 15:00 Uhr mit Susanne Rolinek und Katja Mittendorfer-Oppolzer
14.11.2025, 15:00 Uhr mit Mirela Baciak

Führung Lange Nacht der Museen: 04.10.2025, 19:00 Uhr

Barrierefreie Führung23.10.2025, 13:30 Uhr mit Nadja Al Masri-Gutternig

Podiumsdiskussion: 04.11.2025, 18:00 Uhr
Restitution – das Geschehene ungeschehen machen?
mit Thomas Geiger, Tatiana Lecomte, Katja Mittendorfer-Oppolzer und Susanne Rolinek

Thomas Geiger (*1983, Schopfheim, DE) ist ein in Wien lebender Künstler, dessen interdisziplinäre Praxis Performance, Skulptur und Text umfasst und der häufig die Dynamik öffentlicher und institutioneller Räume erforscht. Seine Arbeit basiert auf Dialog, Imagination und der Rekontextualisierung von alltäglichen Objekten und Begegnungen. Seine Projekte wurden international präsentiert, unter anderem in Zusammenarbeit mit Le Capc Bordeaux, Belvedere Wien, Kunstverein Siegen, Kunsthalle Wien, CAC Brétigny, Wiener Festwochen, steirischer herbst und Fondation Pernot Ricard.

Tatiana Lecomte’s (*1971, Bordeaux) Projekte beziehen sich auf Fragen der Repräsentation und auf die Art und Weise, wie Fotografie in die Herstellung von Geschichte verstrickt ist. Ihre Arbeit wurde u. a. gezeigt bei: Frac MÉCA, Bordeaux; Josephinum, mumok, Jüdisches Museum, Wien; MUDAM, Cercle Cité, Luxemburg; Salzburger Kunstverein, Fotohof, Museum der Moderne, Salzburg; Camera Austria, Graz; Kumu Art Museum, Tallinn; Galerie im Taxispalais, Neue Galerie, Innsbruck; Lentos, Landesgalerie, Linz.

Sophie Thun (*1985, Frankfurt) arbeitet vor allem mit Techniken der analogen Fotografie, ihren Räumen, Prozessen sowie Produktions- und Ausstellungsbedingungen. Aufgewachsen in Warschau, absolvierte Thun ihr Masterstudium an den Akademien der bildenden Künste in Wien (2017, Martin Guttmann und Daniel Richter) und Krakau (2010). Derzeit ist Thun Interims-Professorin der Klasse für Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf. Zu ihren jüngsten Einzel- und Doppelausstellungen gehören: Zwischen Licht und Wand, Museum der Moderne Salzburg, What do you do in bed?, Gdańska Galeria Miejska, Gdańsk, Stolberggasse zu Friedrichstraße zu Grabbeplatz, Kunsthalle Düsseldorf (2024).

Bild: Werkstatt Hans Makart (1804–1884), Nixe mit Fischernetz (Rückenansicht), 1871/72, Öl auf Leinwand, @Salzburg Museum (Leihgabe der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich).