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1 Bild im Bistro
26.04.2007 - 08.07.2007

CaféCult #30: Collective Gods

Daniel Domig

Ausstellungsreihe im CaféCult #30 Die Arbeit „collective gods” verfolgt die Frage nach einer Brücke zwischen Innen und Aussen. Was Daniel Domig dabei interessiert, sind einerseits die Methoden, die man anwenden kann, um Inneres (Unterbewusstes) sichtbar zu machen, andererseits wie der Versuch und Prozess der Umsetzung rückwirkend Einfluss auf die Thematik hat. Anders gefragt: Was passiert, wenn man Privates in der Öffentlichkeit darstellt? Die im und vor dem Café Cult präsentierten Arbeiten zirkulieren um die Thematik der Höhle. In der Psychologie spielt dieses Bild eine wichtige Rolle. Es geht dabei um das Verschlossene, wobei damit auch ein beschütztes Verschlossensein gemeint sein kann. C.G. Jung erwähnt in seinen Archetypen die UrMutter (Grosse Mutter), die einhüllt, aber auch einschließt. Diese bilaterale Eigenschaft, die eine Höhle genauso haben kann wie unser Inneres, war Auslöser für die Arbeit. Die Umgebung von dem Café Cult und insbesondere der kleine Raum davor, mit Sitzbänken, Anschlagwand für aktuelle Ausstellungen und Zugang zur Toilette eignet sich für Fragen rund um das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatsphäre besonders gut. Im Vorraum zum Café Cult hängt ein Stalagtit. Ein Stalagtit entsteht an der Decke einer Höhle über den Zeitraum von mehreren Jahren. In diesem Fall ist er freischwebend, einfach konstruiert, und ist nicht Oberfläche, sondern selbst eine Art Höhle geworden. An der Außenwand der Holz- und Leinwandkonstruktion ist ein kopfgroßes Loch ausgeschnitten, welches das Inspizieren des Innenraums ermöglicht. Wenn man den Kopf hineinsteckt, erblickt man mehrere Zeichnungen, die die Innenwand auskleiden. Die A-4 Zeichnungen kreisen um Thematiken wie Beziehung, Einsamkeit, Sexualität. Sie sind jedoch eingeschlossen und bis auf den Kopf, der es durch die Öffnung wagt, nicht sichtbar. Im Cafe hängt nur ein Bild. Diese zeigt wiederum eine Höhlensituation, welche im Zusammenhang mit der Eingangsarbeit fast als Illustration oder Skizze der Installation interpretierbar ist. Beim genauen Hinsehen erblickt man Fragmente einer Person, Kopf, Augen. Daniel Domig studierte von 2002 bis 2006 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Eva Schlegel, Josephine Pryde und Gunter Damisch. Seit 2004 sind seine Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen in Salzburg, Linz, Wien und New York zu sehen.