Where to Draw the Line
Iris Andraschek
Eröffnung: 6. Februar 2013, 19 Uhr
Der Titel der Ausstellung ist vieldeutig, er fragt nach dem Ort, wo eine Grenze gezogen wird. Wer setzt Grenzen, wer macht Regeln für wen? Wo sind unsere Freiheiten, sie selbst zu bestimmen? Viele der Orte, an denen Iris Andraschek in den letzten Jahren gearbeitet hat, waren starken Transformationen unterworfen, die zu Erosionen traditioneller Strukturen geführt und individuelle wie gesellschaftliche Neupositionierungen quasi erzwungen haben. Ihr Interesse gilt diesen Neupositionierungen zwischen den Wünschen nach Selbstverwirklichung und einem Aufgehobensein in der Gemeinschaft. Der Titel nimmt auch Bezug auf die Arbeit der Künstlerin mit betrunkenen und bezeichneten Mädchen. Eine Art Initiationsritus zwingt viele Mädchen in eine Phase der übersteigerten Weiblichkeit mit hochhackigen Schuhen, kurzen Röcken und Partys mit viel Alkohol. Die Rituale der Altersgruppe, welche sich mit Stephen Heath als „In the masquerade the woman mimics an authentic – genuin – womanliness“ beschreiben ließen, beschäftigen die Künstlerin in mehrfachem Sinn: Die konsequente Selbstständigkeit und Hartnäckigkeit im riskanten Tun als Künstlerin, die Wichtigkeit der Kamera und das Festhalten und Veröffentlichen der Fotos als Fotografin, der Akt des Bezeichnens der Körper als Zeichnerin ebenso wie der Zugriff der gleichaltrigen Männer auf solche Bilder in der Rolle von Arrangeuren, Voyeuren und Publizisten im Internet sowie jener der älteren Männer als Moralisten und Interpreten.
Iris Andraschek, geboren 1963 in Horn, lebt und arbeitet in Wien. {www.irisandraschek.com*www.irisandraschek.com}
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Österreich
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